Freitag, 1. Mai 2009

Mai 1629 - 16 Opfer

1.Mai 1629

Hans Stoltz,

Bürger und Wagner zu Zeil
Besagungsliste vorhanden, letztes Datum 28.4.1629,
Eventuell identisch mit Hans Stölzlein aus der "Kaulberger Immunität"?

5.Mai 1629

Anna Füchsin,
undatierter Extrakt, wohl Bamberg, hat ganz gütlich bekannt, hat Caspar Hammel belastet,
Am 2.5.1628 Dümbler belastet,
Testament vom 8.5.1629.

Caspar Körner,
Bamberg, gewesener Vogt auf dem Mönchsberg.
Vernehmungsprotokolle fehlen, es liegt eine Aufstellung seiner
Schulden und Außenstände vor; Brief des Kramhändlers Andreas Mohr und seiner
Frau Elisabeth, wo sie ihre Außenstände jetzt eintreiben sollen;
laut Brief des Dümbler vom 12.7.1631 zu der Zeit noch in Haft.
Tatsächlich laut Speisekostenabrechnung wohl schon tot;
Vermögen auf 9. oder 10.000,- Reichstaler geschätzt;
Wert der Behausung 3.500,--; dort war der ReichshofratJohann Anton Popp einquartiert, war
mit der justifizierten Catharina Schröthlin verlobt (Tochter der just. Mayerin) seit 16.10.1628;
Liste der Geschenke an Verlobte von 1629 wegen Rückforderung.

7.Mai 1629

Georg von Steinbach, Bayersdörffer,
Zeil ca. 34 Jahre alt,
gütlich + peinlich vernommen; hat am 7.5. Margreth Diedein belastet Extrakt mit
Gerichtsvermerk vorhanden; Verführung vor 15 Jahren, als er noch bei dem alten Melchior
Staub gedient hat; Hostienschändung; Vieh getötet; vor 5 Jahren dabei gewesen, als
sein Sohn Caspar getötet wurde; ebenso bei Frost 1626 dabei gewesen; vor 4 Jahren
mit anderen Obst erfrieren lassen.
11.5. Centgerichtssitzung: Christoff Peulnsteiner; Schöffen: Georg Keyl, Adam Oswald, Jacob Eberlein (Rathsmitglieder),
Urteil vom 12.5. 1629: 1 Griff mit glühenden Zangen dann verbrennen,
am 17.5.1629 in Zeil vollstreckt.

8.Mai 1629

Andreas Förster,
Oberscheinfeld. Schwartzcontz, Herrenberger sind die Amtsverweser zu O. Hans Försters seeligem Söhnlein, 5 Jahre alt, wurde zunächst auf Veranlassung des Amtsverwesers von seiner Magd Ursula Hammerbachin verhört (am 5.4.1629); er hatte von Tänzen und Ausfahrten erzählt; wurde von Commissarii zu Interrogatoria spezialia vernommen;
Eltern sind schon tot; gesteht typische Hexentaten; Ausgang des Verfahrens fehlt.

9.Mai 1629

Magdalena Grußin
schriftliches Geständnis, hat dem Pfarrer gebeichtet;
44 Besagungen; will ihr Leben lang bei Gott bleiben.

11.Mai 1629

Georg Daniel Bittel
Bamberg, ledig, hat Maria Ursula Haanin belastet (Sohn des Rathsbürgers Barthol Bittel?),
Testamen ohne Datum, undatierter Extrakt,
Hat gütlich und peinlich ausgesagt (Schreiber: Schramm).

12.Mai 1629

Hans von Steinbach
Zeil, Pfeiffer zu Steinbach, gütlich und peinlich vernomen, Extrakt mit Gerichtsvermerk vorhanden, vor 18 Jahren Unzucht mit bereits verbrannter Frau aus Steinbach.
12.5. 1629 Centgerichtssitzung, (Personal wie bei 463-Bayersdorffer),
Aussage bestätigt, Urteil vom 17.5.1629: verbrennen.
In Zeil am 17.5.1629 vollstreckt.

Kilian von Steinbach Weyher,
Zeil; ca 50 Jahre alt,
gütlich und peinlich examiniert, vor 15 Jahren verführt, 2 Hostienschändung.
12.5. 1629 Centgerichtssitzung, Gerichtspersonal wie 463-Bayersdorffer,
Aussage bestätigt, Urteil vom 12.5.1629: 2 Griffe mit glühenden Zangen, dann verbrennen.
Vollstreckt am 17.5.1629 in Zeil.

14.Mai 1629

Daniel Bayer,
Bürgermeister in Bamberg.
Akte fehlt, hat Caspar Hammel belastet Brief des Schwagers Hans Beringer, Secretarius an
Fürstbischofvom 1.1629, Beschwerde über Oberschultheiß, wegen Hinrichtungskosten für den verbrannten Schwager Bayer über 700 fl., Schreiber hatte nur 500 fl. und wurde vom Oberschultheiß beleidigt: Behringer sei ein "hoffertiger gesell und halßtarriger hundt, der noch einmal genau so enden werde wie der obige Bayer"; gütlich + peinlich bekannt, vor 5 Jahren verführt, als er Schulden gehabt (Schramm).

Hans Georg Künlin, (oder Kuonling)
Hofcastner; Brief an Georg Tribel, fürstlicher bamberger Verwalter zu St. Theodor;
Künlin ist nach Nürnberg geflohen; Er wollte nicht mit Gewalt zum Trudner gemacht werden, sein Vetter Dr. Braun möge sich um seine zurückgelassenen Kinder kümmern.
Seine Ehefrau Dorl Künlin ist laut A. Richter am 26.11.1629 noch flüchtig.

17.Mai 1629

Barthel Braun
Rathsbürger zu Bamberg, ca 39 Jahre alt.
Geboren in Scheerweyler im Elsaß.
Gütlich examiniert, dann Daumenschrauben und Beinschrauben.
Er gesteht Unzucht mit seiner Magt vor 5 Jahren.
65 Besagungen.
21.5. 1629 gütlich weiter ausgesagt.
23.5. 1629 gütliche Aussage. Dann gütlich + peinlich ratifiziert.
Vermögen = 5.384 Reichstaler und 3 Kreuzer geschätzt, 3 Kinder als Erben.

18.Mai 1629

Regina Fürstin
schrifliches Geständnis, Brief an den Fürsten,
hat dem Pfarrprediger gebeichtet, von Fürst begnadigt;
Besagungen auf Kanzlerfamilie;
Danksagung an Fürsten.


Caspar Hammel/Hänel,
Bürger und Barbier zu Bamberg, 32 Jahre alt, gütlich vernommen ,
dann Daumenschrauben und Beinschrauben,
1 Stunde Bock.
12.6. 1629 gütlich verhört; dann Angriff mit der Schwefelfeder.
Bis zum 12.3.1630 verschiedene Male gütlich und mit Bedrohung der Tortur vernommen
worden.
27.3. 1629 gütlich vernommen.
30.12. 1629 gütlich vernommen. Vermögen auf 4 oder 5.000 Reichstaler geschätzt;
im April 1631 noch in Haft.

19.Mai 1629

Maria Rosina Marrin
Schriftliches Geständnis mit Besagungsliste:
mit fürstlichen Räten und Kanzlerkreis: hat alles dem Pfarrprediger gebeichtet und bittet
um ihr Leben; wurde wohl gewährt, denn am 24.1.1630 ergeht zweites
Gnadenersuch an Fürstbischof; sie hat wieder Teufelserscheinung gehabt und sich
ergeben; Besagungsliste mit 162 Besagungen. Dabei sind auch Dr. Harseein, Dr.Vasoldin.
Den 19.Mai 1629 hat sie dem Pfarrprediger gebeichtet und ist davon absolviert worden,
Fürstbischof hat ihr ihr junges Leben geschenkt.

26.Mai 1629

Anna Löhelerin
Zeil, hat Hans Gautz belastet, Conz Löheleins Witwe.

27.Mai 1629

Elisabeth Stotzin
Zeil. Einwag, Stadtschreiber Hans Stotz Wagners Frau, von Haßfurt gebürtig,
verhaftet am 30. 5. 1629 gütliche Konfrontation mit Anna Löhlerin, dann gepeitscht:
will gestehen, wirre und sprunghafte Aussage.
31.5. 1629 gütlich: Sie widerruft alles, habe nur aus Pein ausgesagt,
Daumenschrauben und Beinschrauben, dann Bock,
mit Stein und gerüttelt 2 3/4 Stunden.
Redet mit sich selber.
Nachmittags selber Tag: gütlich gesteht: sprunghaft mit Lücken.
1.6. 1629 : Als sie 12 Jahre alt war, hat ihre Mutter Margaretha Schaubin sie verführt,
Hostienschändung, Vieh getötet, 40 Besagungen.
4.6. 1629: Widerruf. Darauf für 9 Stunden in das gefaltet Kämmerlein gesperrt.
6.6. 1629: gütlich: bestätigt ihre Aussage erneut.
7.6. 1629 gütlich + peinlich bestätigt.
8.6. 1629: Centgericht, Aussage ratifiziert, Urteil: lebendig verbrennen.
10.6. 1629: Leben abgekündigt, Termin auf 13.6. 1629 festgesetzt.
13.6. 1629: Urteil zu Zeil auf dem Rathaus publiziert und danach vollstreckt.

Keine Kommentare: