Montag, 31. Mai 2010

Juni 1630 - 3 Aktensätze

10. Juni 1630


Margreth Breunin,


Wittibin zu Bamberg, am 10.6.1630 verhaftet, am 26.9.1631 auf Bitten der Kinder (Maria Kunigundt Ulrichin, Erhardt und Hannß Ulrich, Ursul und Margreth Breunin und die Stiefgeschwister) und wegen Leibesschwachheit gegen Urfehde entlassen; Schweigen ansonsten Güterpfändung, Verzicht auf Rechtsmittel, Centrichter Bamberg: Johann Brechtel, auf 3.000 Reichstaler geschätzt; taucht im Katalog im April 1631 auf: sie ist anscheinend erneut verhaftet worden.


10. Juni 1630


Engelhard Stolz,


Bürgermeister zu Zeil.

Zeil/Bamberg Briefe des Schultheisen Christoff Peulnsteiner an Fürstbischof, bzw. die weltlichen Räte.

Stoltzen wird verhaftet, als er gerade von einer Hochzeit in Augsfeld kam, auf einem Karren nach Bamberg gebracht 24.6.1630: Bittschrift der Ehefrau an Räthe in Bamberg, Rest der Akte fehlt. Im April 1631 noch in Haft - am 20.9.1631 wird er aus Haft entlassen.


13. Juni 1630


Anna Laymerin,


Zeil. Christoph Peulnsteiners Berichte an die weltlichen Räthe ist erhalten, Hans Laymers jetzige Ehefrau, soll auf fürstlichen Befehl verhaftet

werden, Magdalena Pfersmennin spioniert für Peulnsteiner aus, wo die Laymerin ist und ob sie schwanger ist; Ergebnis wird abgewartet; am 15.6.1630 hat die Pfersmennin in Erfahrung gebracht, daß die Laymerin nicht schwanger ist; Der Schultheiß erwartet fürstlichen Befehl; Ende fehlt; undatiertes Extrakt mit Geständnis: sie wurde von der Säuberlichen

und Clara Riglin getauft.

Dienstag, 4. Mai 2010

Mai 1630: 3 Aktensätze

4. Mai 1630


Ursula Hoffmännin,


Forchheim. Centrichter zu Forchheim: Hans Gerhardt.

Thomas Hoffmanns Bürgers und Rothgerbers Witwe zu Forchheim.

Berichte des Vogts an die weltlichen Räthe in Bamberg ist erhalten; die Akten selber fehlen;

Ursula Hoffmännin war wegen abergläubischer Handlungen verschrien; ca. 60 Jahre alt; wurde am 15.5.1630 verhaftet und examiniert; mangels weiterer verdächtiger Dinge wurde sie nach Kautionsstellung durch ihren

dritten ehelichen Sohn und dessen Kinder am 24.5. 1630 nach Hause entlassen; auf Bamberger Befehl vom 23.5.1630.



8. Mai 1630


Georg Eder, Secretarius


Bamberg. Hans Dietrich von Rabenstein, Dr. Vasoldt, Dr. Schwarzconz, Dr. Herrenberger, Dr. Einwag, Stadtschreiber: Stahl.

Georg Eder ist 52 Jahre alt, zu Bamberg gebürtig. Verhaftet am 10.5.1630: Zeugen verlesen, "der sagt, daß er mit den todten zeugen nit zufrieden sein könne," 15.5.1630 gütlich verhört, dann Daumenschrauben, Beinschrauben. "Ob er denn sein Seel verdammen solle?" - schreit mehrmals: "Oh unbarmherzigkeit des menschens!"

16.5. 1630 "Ist mehrgemelter Georg Eder abermahls zur confession vermahnt, unndt vorgehalten worden, daß sein untertänig bitten Ihre Fürstliche Gnaden gebührlich referiert und derauff befohlen worden, mit ihm gleich andern ferner peinlich zu procedirn.", leugnet, gepeitscht.

18.5. 1630 Gütlich vernommen, wegen Schwäche keine weitere Folter möglich.

22.5.1630 gütlich verhört und danach peinlich angegriffen und auf den Bock gesetzt worden: 1 1/2 Stunde Bock.

23.5.1630 ermahnt - auf Bock gesetzt, bittet, man solle beim Fürsten für ihn vorsprechen.

25.5.1630 gütlich verhört "sei weder auß armut noch auch der Hurerey halber darzukommen...", Betstuhl 1 Stunde.

27.5.1630 gütlich verhört, dann mit der Schwefelfeder gebrannt worden.

11.6.1630 gütlich verhört: Er dient dem Stift nun schon 32 Jahre, hofft auf die Gnade seines Fürstbischofs: 1/4 Stunde Betstuhl.

9.7.1630 gütlich verhört "mann erzählt ihm, daß seine Schwiegertochter Dr. Steinerin seelisch sich so trefflich wohl bekehrt" verwundert sich über sein Schwieger und bittet, für ihn beim Fürstbischof vorzusprechen.

26.7.1630 Er beruft sich darauf, daß er sich und seine Indizien wohl genügend purgirt habe; will entlassen werden und beichten, da seine Seele sonst Schaden nehme.

23.12.1630 leugnet.

Noch im April 1631 ist er in Haft. Sein Vermögen wird auf 4.000 Reichstaler geschätzt.


31. Mai 1630


Hans zu Hallstadt Seuboldt,


Bamberg. Von Eltmann gebürtig, undatiertes Extrakt, gütlich und peinlich verhört:

"vor wenigen Jahren in seiner Witwerzeit sei er in trunkenem Zustand in dieses Laster gekommen",

Unter anderem hat er Unzucht eingestanden.

Urteil vom 31.5.1630: verbrennen.