Mittwoch, 31. März 2010

April 1630 - 6 Aktensätze

1. April 1630


Hans Fritzman,

Zeil. Liegt laut Brief des Richters Peulnsteiner zu dieser Zeit schwer krank in Haft; er hat bereits gebeichtet; Akten fehlen,

Iaut Bittschrift an Kaiser "lahm torquirt" im April, Mai 1631 noch in Haft.



6. April 1630


Altes Weib aus Obernwallstadt

Brief des Vogtes zu Lichtenfels an die weltlichen Räthe mit der Bitte um Befehl, was zu tun sei; altes Weib (70 J) verweigert das Abendmahl; Ihr 1. Mann, Peter Ochen-Fischer und ihr 2. Mann Paul Neidharden; Sie soll 2 Enkelkinder getötet haben; wurde bereits gütlich vernommen; weiterer Vorgang fehlt.



8. April 1630


Magdalena Neudeckerin

Bamberg. Hans Dietrich von Rabenstein, Vasoldt, Schwarzconz, Herrenberger, Einwag, Stahl.

45 Jahre alt, Witwe, geborene Winheimerin, von Bamberg, verhaftet, Zeugen verlesen, ruft Gott an, daß er sie nicht verlassen möge und fängt an zu weinen.

13.5. 1630: gütlich verhört: bekennt; Kreis um Kanzlerfamilie, Unzucht mit Teufel in Gestalt des Kanzlersohns Hans Veit Haan.

14.5.1630 gütlich verhört: 21 Besagungen.

15.5. 1630 vor 4 Jahren mit über Frost beratschlagt, tote Kinder ausgegraben und gesotten, in die Luft gefahren und Früchte damit besprengt, alles erfroren, Vieh getötet, 3x Hostienschändung.

18.5.1630: Zusammenkünfte der Hexen zu Lichtmeß eingestanden.

29.5. 1630 gütlich und peinlich ratifiziert.

31.5.1630 nochmalige Aussage eigenhändiges Geständnis und Danksagung an Fürstbischof, daß er ihr das Leben geschenkt habe, Urteil vom 31.5.1630: 3 Griffe mit glühenden Zangen, dann verbrennen.


13. April 1630


Magdalena Größin, jetzige Siglerin

schriftliches Geständnis; Brief an den Fürstbischof; gibt Komplizen an und bittet um Milde, hat dem Pfarrer gebeichtet.


22. April 1630


Detscherin, (Vorname unbekannt)

Kronach: Stadtvogt Friedrich Fleischmann,Paulußen D. Hausfrau; Bericht des Stadtvogts an die weltlichen Räthe, ob die Detscherin wieder bei Vernunft sei; Katalog mit 4 Fragen (wohl von Bamberg übersendet); "Hat zwar auf alles geredet, aber nichts gründlich richtiges, das darauf gehörig.", fast 3 Stunden verhört; hat wohl versucht, sich am 14.3.1630 zu erstechen; sagt aus:"Es gäbe Leute, die wollten ihr ganzes Vermögen und sie aus dem Haus treiben. Weis nicht, was es für Leute seien."


Mägdlein aus Steinwiesen

Kronach: Bericht des Stadtvogts aus Kronach, Friedrich Fleischmann; ist inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt worden; Vogt fordert in Bamberg noch ausstehende Verpflegungskosten an.

Dienstag, 2. März 2010

März 1630 - 6 Aktensätze

1. März 1630

Pancratz Schwartzmann,
Bamberg, undatierter Extrakt vorhanden, Bürger und Büttner alhier in Bamberg, gütlich und peinlich examiniert, vor ca. 5 Jahren verführt,
am 1.3.1630 vor der Rechtbank gestanden.


10. März 1630

Steffan Hoffmann,
Steffan Kayßer genannt; Rathsbürger in Bamberg
Dr. Schwarzconz, Dr. Herrenberger, Dr. Schmeltzing
ein Bürgers Kind, 48 Jahre alt,verhaftet Ehefrau Catharina Häckin (Schwester der DümIerin) gütlich verhört, Zeugen verlesen, Bedenkzeit
15. 3. 1630 gütlich: "der sagt Er hette lengst von seinen mägden verstanden das Er dieses Lasters beschreyt seye könne aber hiervon das geringste, derentwegen mit Ihme Peinlich verfahren worden und erstlich im.,.", Daumenschrauben, Beinschrauben; "Er wisse von keiner Hexerey so habe er auch nie keine hexerey getrieben, hette auch Gott nit verläugnet, und seye auch nie anderster gethaufft worden, wie dann Er im Gericht offt gehört, das solches dergleichen hexen Persohnen thun müssen." habe alles von Bathol Bittel gehört; Kleider entblößt und beschoren worden.
16.3.1630 gütlich, 1 Stunde Bock: Verführung vor ca. 26 Jahren; auf die Frage, warum er so lange geleugnet habe: "Ach Ihr lieben Herren das leben ist lieb, und reüen mich meine kleinen armen schadthafftige kinderlein habe vermaint, Ihnen noch lenger vorzustehen.", 7 Besagungen,
19.3. 1630 gütlich; 12 Besagungen;
20.3.1630 gütlich und peinlich ratifiziert.
Bittschrift für seine Frau an Fürstbischof vom 22.3.1630.

18. März 1630

Margaretha Albrecht,
Zeil. Elia Albrechts ledige Tochter zu Zeil, Extrakt mit Gerichtsvermerk vorhanden; vor ca. 5 Jahren von Clara Riglin verführt.
18.3. 1630 Centgericht: Peulnsteiner, Schöffen: Adam Oswaldt, Hans Neuckbeimb, Hans Spieß; Schreiber: Hans Stahl,
Urteil vom 18.3.1630, Zeil, verbrennen.


Elß Hertrichin,
Zeil: Urteil vom 18.3.1630, verbrennen in Zeil;


19. März 1630

Hanns Prehmb, Pütner
Akte fehlt, hat Apolonia Pflockbin belastet.


22. März 1630

Catharina Heckin,
Bittschrift vom Ehemann Stefan Hoffmann für seine Frau:
Sie waren 18 Jahre verheiratet, Testament vom 22.3.1630
aufgenommen von Dr. Schwarzconz und Dr. Herrenberger.