Sonntag, 28. November 2010

Am 5. Dezember 1630 stirbt Generalvikar Dr. Friedrich Förner



… vielleicht gerade deshalb, werden knapp 2 Wochen später zwei Todesurteile vollstreckt. In Bamberg wird ein 15-jähriger Junge öffentlich verbrannt - der Fuchs von Dornheim beweist mit dieser Politik, dass er auch ohne seine "rechte Hand" weiterhin an der Hexenverfolgung fest hält.



17. Dezember 1630



Eva Maria Bachin,


ledig, von Bamberg, wohl Tochter des Michael Bach,

Testament vom 18.12.1630

Urteil vom 17.12.1630: 2 Griffe mit glühenden Zangen,

dann verbrennen in Zeil. Am 20.12.1630 in Zeil hingerichtet.



17. Dezember 1630


Paulus Pfister,


Baunach/Bamberg (unsicher) von Neundorff geboren,

Außenamt Stuffenberg, ledig, 15 Jahre alt,

ist auf freiwillige Anzeige des Hexenlasters verhaftet und gütlich und peinlich vernommen worden;

gesteht seine Verführung vor 5 Jahren und Hostienschändung;

Haft in Baunach - nur undatiertes Extrakt vorhanden,

Urteil vom 17.12.1630, 1 Griff mit glühenden Zangen,

dann verbrennen in Bamberg.

Montag, 1. November 2010

November 1630 - 4 Akten

Diese 4 Aktensätze wurden alle datiert mit: 1. November 1630


Ammalie Kaupertin,


Liegt im Oktober 1630 laut dem Speisezettel in Haft.
Sie ist ledig - Alter unbekannt - weitere Akten sind nicht vorhanden.



Elisabeth Köchin,

Laut Kostenabrechnung im Oktober in Haft. Sie ist Beckhin (Bäckerin) im Sandgebiet.



Mathes Pfördtner,

Wirt zur weissen Lilie, laut Speisekosten-Abrechnung im Oktober in Haft.



Trompeterin, (Vorname unbekannt)

Endres Trompeters Wittib (also Witwe), laut Speisekostenabrechnung in Haft,
bei der unteren Brücke, am 27.9.1631 aus der Haft im Malefiz Haus entlassen.

Generalvikar Dr. Friedrich Förner wird schwer krank und kann deshalb keine Messen mehr lesen.

Mittwoch, 29. September 2010

Keine Aktensätze im Oktober 1630 erhalten ...

aber das Malefiz Haus ist noch uneingeschränkt in Funktion.


Freitag, 3. September 2010

September 1630 - 1 Aktensatz erhalten



Wolfgang Hofmeister,



fürstlicher Bamberger Zahlmeister.


Er hat ein Rittergut mit über 20.000 Reichstalern gekauft, wird sonst in allem seinen Vermögen auf 50.000 Reichstaler geschätzt.


Im April 1631 noch in Bamberg im Malefiz Haus in Haft.

Samstag, 7. August 2010

August 1630: 2 vorhandene Aktensätze

6. August 1630

Kunigund Franckhin,

Zeil. Christoph Peulnsteiners Bericht an die weltlichen Räthe in Bamberg, Rest fehlt; Frau des Velrin Franckh zum Schmachtenberg; am 6.8.1630 verhaftet und am 3.10.1630 geflohen; war im Dachstüblein eingesperrt, hat sich die Nacht zuvor losgerissen und mit zerrissenen Tüchern aus dem Fenster abgeseilt; unbekannt, wie sie zum Tor hinausgekommen ist; soll sich laut Bericht der Magdalena Pfersmennin vom 5.3.1631 bei ihrem Mann aufhalten.


19. August 1630

Hirtin von Deuchitz

Memmelsdorf Vogt zu M. berichtet nach Bamberg, daß die Unkosten nicht mehr zu bezahlen sind Bescheid: "Unkosten sollen auf die Leute geschlagen werden."

Donnerstag, 1. Juli 2010

Juli 1630 - kein Aktensatz im Archiv vorhanden

Seit der Eröffnung des Malefiz Hauses ist dieser Monat der Erste, dem kein Aktensatz und damit auch kein weiteres Opfer zuzuordnen ist.

Das kann mehrere Gründe haben:

1. Es wurden im Juli keine weiteren Verhaftungen vorgenommen.

2. Es sind keine Akten über diesen Monat erhalten.

Trotz der Beschwerden beim Reichshofrat in Wien war der Hexenwahn in Bamberg ungebrochen.

Wenn man bedenkt, wie die Akten überhaupt in den Besitz der Bamberger Archive gekommen sind (http://malefiz.blogspot.com/2008/03/welterbe-dokumente-als-packpapier.html), dann erscheint es durchaus nachvollziehbar, dass das "Packpapier" in einer gewissen Ordnung der damaligen Gerichtsarchivare abgelegt war.

Das Malefiz Haus ist jedenfalls auch im Juli 1630 noch uneingeschränkt in Betrieb - es gibt verschiedene Aktensätze über verschiedene Langzeit-Gefangene die noch im März 1631 und im Februar 1632 in Haft waren.






Montag, 31. Mai 2010

Juni 1630 - 3 Aktensätze

10. Juni 1630


Margreth Breunin,


Wittibin zu Bamberg, am 10.6.1630 verhaftet, am 26.9.1631 auf Bitten der Kinder (Maria Kunigundt Ulrichin, Erhardt und Hannß Ulrich, Ursul und Margreth Breunin und die Stiefgeschwister) und wegen Leibesschwachheit gegen Urfehde entlassen; Schweigen ansonsten Güterpfändung, Verzicht auf Rechtsmittel, Centrichter Bamberg: Johann Brechtel, auf 3.000 Reichstaler geschätzt; taucht im Katalog im April 1631 auf: sie ist anscheinend erneut verhaftet worden.


10. Juni 1630


Engelhard Stolz,


Bürgermeister zu Zeil.

Zeil/Bamberg Briefe des Schultheisen Christoff Peulnsteiner an Fürstbischof, bzw. die weltlichen Räte.

Stoltzen wird verhaftet, als er gerade von einer Hochzeit in Augsfeld kam, auf einem Karren nach Bamberg gebracht 24.6.1630: Bittschrift der Ehefrau an Räthe in Bamberg, Rest der Akte fehlt. Im April 1631 noch in Haft - am 20.9.1631 wird er aus Haft entlassen.


13. Juni 1630


Anna Laymerin,


Zeil. Christoph Peulnsteiners Berichte an die weltlichen Räthe ist erhalten, Hans Laymers jetzige Ehefrau, soll auf fürstlichen Befehl verhaftet

werden, Magdalena Pfersmennin spioniert für Peulnsteiner aus, wo die Laymerin ist und ob sie schwanger ist; Ergebnis wird abgewartet; am 15.6.1630 hat die Pfersmennin in Erfahrung gebracht, daß die Laymerin nicht schwanger ist; Der Schultheiß erwartet fürstlichen Befehl; Ende fehlt; undatiertes Extrakt mit Geständnis: sie wurde von der Säuberlichen

und Clara Riglin getauft.

Dienstag, 4. Mai 2010

Mai 1630: 3 Aktensätze

4. Mai 1630


Ursula Hoffmännin,


Forchheim. Centrichter zu Forchheim: Hans Gerhardt.

Thomas Hoffmanns Bürgers und Rothgerbers Witwe zu Forchheim.

Berichte des Vogts an die weltlichen Räthe in Bamberg ist erhalten; die Akten selber fehlen;

Ursula Hoffmännin war wegen abergläubischer Handlungen verschrien; ca. 60 Jahre alt; wurde am 15.5.1630 verhaftet und examiniert; mangels weiterer verdächtiger Dinge wurde sie nach Kautionsstellung durch ihren

dritten ehelichen Sohn und dessen Kinder am 24.5. 1630 nach Hause entlassen; auf Bamberger Befehl vom 23.5.1630.



8. Mai 1630


Georg Eder, Secretarius


Bamberg. Hans Dietrich von Rabenstein, Dr. Vasoldt, Dr. Schwarzconz, Dr. Herrenberger, Dr. Einwag, Stadtschreiber: Stahl.

Georg Eder ist 52 Jahre alt, zu Bamberg gebürtig. Verhaftet am 10.5.1630: Zeugen verlesen, "der sagt, daß er mit den todten zeugen nit zufrieden sein könne," 15.5.1630 gütlich verhört, dann Daumenschrauben, Beinschrauben. "Ob er denn sein Seel verdammen solle?" - schreit mehrmals: "Oh unbarmherzigkeit des menschens!"

16.5. 1630 "Ist mehrgemelter Georg Eder abermahls zur confession vermahnt, unndt vorgehalten worden, daß sein untertänig bitten Ihre Fürstliche Gnaden gebührlich referiert und derauff befohlen worden, mit ihm gleich andern ferner peinlich zu procedirn.", leugnet, gepeitscht.

18.5. 1630 Gütlich vernommen, wegen Schwäche keine weitere Folter möglich.

22.5.1630 gütlich verhört und danach peinlich angegriffen und auf den Bock gesetzt worden: 1 1/2 Stunde Bock.

23.5.1630 ermahnt - auf Bock gesetzt, bittet, man solle beim Fürsten für ihn vorsprechen.

25.5.1630 gütlich verhört "sei weder auß armut noch auch der Hurerey halber darzukommen...", Betstuhl 1 Stunde.

27.5.1630 gütlich verhört, dann mit der Schwefelfeder gebrannt worden.

11.6.1630 gütlich verhört: Er dient dem Stift nun schon 32 Jahre, hofft auf die Gnade seines Fürstbischofs: 1/4 Stunde Betstuhl.

9.7.1630 gütlich verhört "mann erzählt ihm, daß seine Schwiegertochter Dr. Steinerin seelisch sich so trefflich wohl bekehrt" verwundert sich über sein Schwieger und bittet, für ihn beim Fürstbischof vorzusprechen.

26.7.1630 Er beruft sich darauf, daß er sich und seine Indizien wohl genügend purgirt habe; will entlassen werden und beichten, da seine Seele sonst Schaden nehme.

23.12.1630 leugnet.

Noch im April 1631 ist er in Haft. Sein Vermögen wird auf 4.000 Reichstaler geschätzt.


31. Mai 1630


Hans zu Hallstadt Seuboldt,


Bamberg. Von Eltmann gebürtig, undatiertes Extrakt, gütlich und peinlich verhört:

"vor wenigen Jahren in seiner Witwerzeit sei er in trunkenem Zustand in dieses Laster gekommen",

Unter anderem hat er Unzucht eingestanden.

Urteil vom 31.5.1630: verbrennen.

Mittwoch, 31. März 2010

April 1630 - 6 Aktensätze

1. April 1630


Hans Fritzman,

Zeil. Liegt laut Brief des Richters Peulnsteiner zu dieser Zeit schwer krank in Haft; er hat bereits gebeichtet; Akten fehlen,

Iaut Bittschrift an Kaiser "lahm torquirt" im April, Mai 1631 noch in Haft.



6. April 1630


Altes Weib aus Obernwallstadt

Brief des Vogtes zu Lichtenfels an die weltlichen Räthe mit der Bitte um Befehl, was zu tun sei; altes Weib (70 J) verweigert das Abendmahl; Ihr 1. Mann, Peter Ochen-Fischer und ihr 2. Mann Paul Neidharden; Sie soll 2 Enkelkinder getötet haben; wurde bereits gütlich vernommen; weiterer Vorgang fehlt.



8. April 1630


Magdalena Neudeckerin

Bamberg. Hans Dietrich von Rabenstein, Vasoldt, Schwarzconz, Herrenberger, Einwag, Stahl.

45 Jahre alt, Witwe, geborene Winheimerin, von Bamberg, verhaftet, Zeugen verlesen, ruft Gott an, daß er sie nicht verlassen möge und fängt an zu weinen.

13.5. 1630: gütlich verhört: bekennt; Kreis um Kanzlerfamilie, Unzucht mit Teufel in Gestalt des Kanzlersohns Hans Veit Haan.

14.5.1630 gütlich verhört: 21 Besagungen.

15.5. 1630 vor 4 Jahren mit über Frost beratschlagt, tote Kinder ausgegraben und gesotten, in die Luft gefahren und Früchte damit besprengt, alles erfroren, Vieh getötet, 3x Hostienschändung.

18.5.1630: Zusammenkünfte der Hexen zu Lichtmeß eingestanden.

29.5. 1630 gütlich und peinlich ratifiziert.

31.5.1630 nochmalige Aussage eigenhändiges Geständnis und Danksagung an Fürstbischof, daß er ihr das Leben geschenkt habe, Urteil vom 31.5.1630: 3 Griffe mit glühenden Zangen, dann verbrennen.


13. April 1630


Magdalena Größin, jetzige Siglerin

schriftliches Geständnis; Brief an den Fürstbischof; gibt Komplizen an und bittet um Milde, hat dem Pfarrer gebeichtet.


22. April 1630


Detscherin, (Vorname unbekannt)

Kronach: Stadtvogt Friedrich Fleischmann,Paulußen D. Hausfrau; Bericht des Stadtvogts an die weltlichen Räthe, ob die Detscherin wieder bei Vernunft sei; Katalog mit 4 Fragen (wohl von Bamberg übersendet); "Hat zwar auf alles geredet, aber nichts gründlich richtiges, das darauf gehörig.", fast 3 Stunden verhört; hat wohl versucht, sich am 14.3.1630 zu erstechen; sagt aus:"Es gäbe Leute, die wollten ihr ganzes Vermögen und sie aus dem Haus treiben. Weis nicht, was es für Leute seien."


Mägdlein aus Steinwiesen

Kronach: Bericht des Stadtvogts aus Kronach, Friedrich Fleischmann; ist inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt worden; Vogt fordert in Bamberg noch ausstehende Verpflegungskosten an.

Dienstag, 2. März 2010

März 1630 - 6 Aktensätze

1. März 1630

Pancratz Schwartzmann,
Bamberg, undatierter Extrakt vorhanden, Bürger und Büttner alhier in Bamberg, gütlich und peinlich examiniert, vor ca. 5 Jahren verführt,
am 1.3.1630 vor der Rechtbank gestanden.


10. März 1630

Steffan Hoffmann,
Steffan Kayßer genannt; Rathsbürger in Bamberg
Dr. Schwarzconz, Dr. Herrenberger, Dr. Schmeltzing
ein Bürgers Kind, 48 Jahre alt,verhaftet Ehefrau Catharina Häckin (Schwester der DümIerin) gütlich verhört, Zeugen verlesen, Bedenkzeit
15. 3. 1630 gütlich: "der sagt Er hette lengst von seinen mägden verstanden das Er dieses Lasters beschreyt seye könne aber hiervon das geringste, derentwegen mit Ihme Peinlich verfahren worden und erstlich im.,.", Daumenschrauben, Beinschrauben; "Er wisse von keiner Hexerey so habe er auch nie keine hexerey getrieben, hette auch Gott nit verläugnet, und seye auch nie anderster gethaufft worden, wie dann Er im Gericht offt gehört, das solches dergleichen hexen Persohnen thun müssen." habe alles von Bathol Bittel gehört; Kleider entblößt und beschoren worden.
16.3.1630 gütlich, 1 Stunde Bock: Verführung vor ca. 26 Jahren; auf die Frage, warum er so lange geleugnet habe: "Ach Ihr lieben Herren das leben ist lieb, und reüen mich meine kleinen armen schadthafftige kinderlein habe vermaint, Ihnen noch lenger vorzustehen.", 7 Besagungen,
19.3. 1630 gütlich; 12 Besagungen;
20.3.1630 gütlich und peinlich ratifiziert.
Bittschrift für seine Frau an Fürstbischof vom 22.3.1630.

18. März 1630

Margaretha Albrecht,
Zeil. Elia Albrechts ledige Tochter zu Zeil, Extrakt mit Gerichtsvermerk vorhanden; vor ca. 5 Jahren von Clara Riglin verführt.
18.3. 1630 Centgericht: Peulnsteiner, Schöffen: Adam Oswaldt, Hans Neuckbeimb, Hans Spieß; Schreiber: Hans Stahl,
Urteil vom 18.3.1630, Zeil, verbrennen.


Elß Hertrichin,
Zeil: Urteil vom 18.3.1630, verbrennen in Zeil;


19. März 1630

Hanns Prehmb, Pütner
Akte fehlt, hat Apolonia Pflockbin belastet.


22. März 1630

Catharina Heckin,
Bittschrift vom Ehemann Stefan Hoffmann für seine Frau:
Sie waren 18 Jahre verheiratet, Testament vom 22.3.1630
aufgenommen von Dr. Schwarzconz und Dr. Herrenberger.

Freitag, 29. Januar 2010

Februar 1630 - 10 Aktensätze

1. Februar 1630

Cathara Bernhardin,

Zeil Hansen Bernhards zu Steinbach Hausfrau, Extrakt mit Gerichtsvermerk vorhanden, gütlich und peinlich ausgesagt, vor ca. 10 1/2 Jahren verführt, Vieh getötet.
1. 2.1630 Centgericht: Peulnsteiner, Georg Keyl, Hannß Bezehnann, Hannß Zier, Hannß Stahl,
Urteil vom 1.2.1630 verbrennen in Zeil.


Hannß der Klein Dietlein,

Zeil von Steinbach, Extrakt mit Gerichtsvermerk vorhanden, gütlich und peinlich ausgesagt. Vor 6 Jahren durch den Weinhändler Adam Rehm verführt worden, Vieh getötet, 2 Männer krank gemacht, beim Frost 1626 mitgeholfen
1.2.1630 Centgericht, Gerichtspersonal: wie bei Bernhardin,
Urteil vom 1.2. 1630, "2 Griffe mit glühenden Zangen, dann verbrennen" in Zeil.


Neückbeimerin, Margaretha

Zeil, ledig, gütlich und peinlich vernommen, hat am 11.1.1630 Barbara Weebertuchin belastet.
Extrakt mit Gerichtsvermerk vorhanden: vor 9 oder 10 Jahren von ihrer Base Kuhnigunde Gäuzin zum Zigelanger verführt worden, Hostienschändung, Frost 1626.
1.2.1630 Gerichtspersonal wie bei der Bernharden,
Urteil vom 1.2. 1630: 1 Griff mit glühender Zange dann verbrennen in Zeil.


Hannß Schwein (oder Schwien),

Zeil. Bürger und Schreiner zu Zeil, Extrakt mit Gerichtsvermerk vorhanden, gütlich und peinlich vernommen: vor 4 Jahren, als er in Cunz Merkleins Haus gearbeitet hätte, sei der Teufel in der Gestalt seiner Frau gekommen, ihm heimzuleuchten.
Verführung; Frost 1626 mit verursacht.
1.2.1630 Centgericht, Personal wie bei Bernhardin,
Urteil vom 1.2.1630: verbrennen in Zeil.


7. Februar 1630

Hannß der Junge Eichelberger, (Hans Ruderuff genannt)

Bamberg. Dr. Schwarzconz, Dr. Herrenberger, Schreiber Schmelzing.
Bürger und Krämer alhier, als des albereits hingerichteten Hans Eichelbergers gewesenen Rathsbürgers alhier ehelicher Sohn, seines Alters 28 Jahre, verhaftet worden, leugnet 8.2. 1630: Gütlich verhört: "will alles ungepeinigt sagen, weil schon so viele Personen ohne Pein ausgesagt haben.", gesteht, 21 Besagungen.
14.2. 1630 Gütlich verhört. 8 Besagungen.
21.2. 1630 gütlich: 5 Besagungen, Kalb erdrückt, Hostienschändung, Stigma auf rechter Achsel.
28 .2. 1630 gütlich und peinlich bestätigt.
1.3.1630 vor der Rechtsbank gestanden.


8. Februar 1630

Hans Grumbholtz,

Bamberg. Dr. Schwarzconz, Dr. Herrenberger, Schreiber Schmelzing.
Von Knetzgau gebürtiger Rotgerber im Sand, 64 Jahre alt, verhaftet
14.2. 1630 gütlich vernommen, Daumenschrauben, Beinschrauben: er will alles bekennen; Verführung vor 27 Jahren, 14 Besagungen.
21.2. 1630 gütlich, "Er hätte nur aus Furcht vor der Pein und Marter gestanden; seiner Kleider entblößt und geschoren worden, mit Ruten gepeitscht, Bock "ein wenig": Er gesteht wieder.
25.2. 1630: gütlich vernommen: vor 5 Jahren eigenes Vieh vergiftet; sein Schwieger Lucia Bekbin wurde auch verbrannt
gütlich vernommen: Stigma untersucht, gütlich und peinlich ratifiziert;
1.3.1630 vor der Rechtsbank gestanden.


13. Februar 1630

Hans von Schmachtenberg Faust,

Zeil. Einwag Brief des Einwag an Dr. Jacob Schwarzconz; wegen des Befehls des Herrn Amtmann von Eltmann und Centgraf, ihn zu entlassen gegen Erstattung der Unkosten von 30 Gulden - wird Meldung erstatten; bittet weiter um Ablösung und Erledigung seiner Commission.


18. Februar 1630

Barbara Ziherin,

hat Ottilia Hitzinger belastet.


26. Februar 1630

Hannß Beyersdorffer

hat Margreth Bertelmännin belastet.

28. Februar 1630

Margaretha Weberin / Werberin,

Unterrichterin bei St. Gangolf, vor Rechtsbank 1.3.1630,
Testament vom 4.3.1630.

Sonntag, 3. Januar 2010

Januar 1630 - 20 Opfer

Georg Wilhelm Dümbler,
Bamberg. Einer der Kläger vor dem ReichsHofRat; wohl vor dem 19.8.1630 aus Bamberg geflohen, da er zu diesem Zeitpunkt in Regensburg gesehen wird; nur Besagungsliste vorhanden; ist am 12.7.1631 in Wien, von wo aus er an den fürstlichen Rat und Lehenprobst Dr. Philipp Geyer schreibt, der mit seiner Frau ebenfalls besagt war; Margretha D. dürfte seine Frau sein; Anna Füchsin ist seine Schwägerin; gewesener Küchenpfleger, Rechnungslegung steht aus.


Ursula Hoffmennin, "Kaiserin" genannt
Bamberg. Undatierter Extrakt vorhanden; gütlich und peinlich bekannt,
vor ca. 14 Jahren als sie noch ziemlich jung gewesen war, verführt worden; Rest fehlt, Testament ohne Datum.

3. Januar 1630

Catharina Lägerin,
Bamberg. Schwarzconz, Herrenberger, Schmelzung. Ledig, der alten Hofkürschnerin Tochter, 32 Jahre alt, verhaftet und gütlich vernommen: leugnet 5. 1.1630 gütlich, Daumenschrauben, Beinschrauben, Ihrer Kleider entblößt worden. 7.1.1630 gütlich, dann gepeitscht.
12.1.1630 gütliches Verhör, 3/4 Stunde auf dem Bock. 24.1.1630 gütliches Verhör, wegen neuer Indizien Tortur; "weher Zug": will alles sagen; wieder in die gütliche Frage geführt, gesteht sie Verführung vor 10 Jahren durch Kürschnerknecht, alte Häckin und deren Tochter Maigel (Frau des Dümbler), 30 Besagungen. 28.1.1630 gütlich: Hostienschändung gestanden.
31.1.1630 gütliches Verhör: wisse nur noch tote Personen zu nennen (u.a.; die Dümblerin), gütlich und peinlich bestätigt.

5. Januar 1630

Dr. Veronica Hornung,
Bamberg. Ist geflohen, wird von Caspar Rößlein genannt;

Anna Wassermann,
Zeil. Einwag, Stahl, Schramm. Barthel W. zu Steinbach Frau über, etliche 40 Jahre alt, eingefangen, leugnet 7.1.1630 gütlich,
Dann gepeitscht: 76 Streiche! Nachmittags gütlich verhört, dann 3/4 Stunde Beinschrauben. 9.1.1630 gütliche Befragung, dann 1 1/4 Stunde Bock mit Stein und gerüttelt. 12.1.1630 gütlich befragt, 1/2 Stunde Zug ohne Stein und
17.1.1630 "weil sie absolut nichts bekennen will: Konfrontation mit Hans Diedlein "der Klein" genannt, zu Steinbach, danach wieder
gütliches Verhör. 31.1.1630 berichtet Hans Diedlein der Ältere, sonst "der Groß" genannt, daß die Anna W. seit Jahren als Hexe verschrien sei, weil sie für ihre zwei Kühe zuviel Butter verkaufe; dies melden auch Georg Mahr und Barbara Fürnschiltin.
30.1.1630 gütliches Verhör. 4. 5. 1631 Brief von Peulnsteiner an die Rathsherren in Bamberg: "Gestern, Samstag nachts ist die Wassermennin gestorben.

10. Januar 1630

Magdalena Eichelbergerin, "Lambrechts Mandel" genannt.
Wohl aus Bamberg. Extrakt mit Gerichtsvermerk vorhanden; gütlich und peinlich ausgesagt, vor 3 Jahren verführt worden,
2x Hostienschändung, "bei Frost 1626 mitgeholfen". 10.01.1630 Centgericht, ohne Namen; Schreiber: Schmetlzing.

Margaretha Gündterin, Wirtin beim grünen Sittich
Wohl Bamberg. Extrakt mit Gerichtsvermerk vorhanden; gütlich und peinlich ausgesagt; vor ca. 4 Jahren verführt worden, 2x Hostienschändung, Vieh getötet 10.01.1630 Centgericht, ohne Personennamen, Schreiber: Schmeltzing.
Extrakt mit Gerichtsvermerk vorhanden.

Susanna Mertzin, Cämmerin
Wohl aus Bamberg. Gepeitscht, 1/2 Stunde Beinschrauben. Gerichtsvermerk, gütlich und peinlich ausgesagt; vor 4 Jahren verführt worden. Hostienschändung, Vieh getötet. 10.01.1630 vors Centgericht, ohne Personenbeschreibung. Schreiber: Schmeltzing,
Testament vom 10.1.1630: bittet Dr. Peßler sich ihrer Kinder anzunehmen, falls ihr Mann wieder heiraten sollte.

Maria Ulrichin,
Wohl aus Bamberg.
Extrakt mit Gerichtsvermerk vorhanden. Trimesters Tochter, hat laut anonymer Besagungsliste Besagungen am 31.12.1629 gemacht;
gütlich und peinlich ausgesagt; vor 8 Jahren verführt worden; "war dabei, als Kind ausgegraben und Schmiere daraus gemacht wurde". 10.01.1630 vors Centgericht, ohne Personenbeschreibung, Schreiber: Schmelzung.

15. Januar 1630

Dorothea Pfisterin,
Hat in anonymer Besagungsliste Besagungen gemacht.

16. Januar 1630

Ursula Bleidtnerin, "Heumannen" genannt.
Bamberg. Schwarzconz, Herrenberger, Schmelzung. Rothgerberin, von Bamberg gebürtig, 5 Kinder, in die 40 Jahre alt, verhaftet,
Zeugen vorgelesen, Bedenkzeit. 18.1.1630 gütlich vernommen, Daumenschrauben, Beinschrauben. gesteht und wideruft wieder,
"weil sie dann ihr weibliche Krankheit bekommen, hat dißmals mit ihr weiters nit prozessieren können.", geschoren und Drudenkittel angezogen.
23.1.1630: gütlich verhört: fängt an, bitterlich zu weinen und bekennt: Verführung vor 4 Jahren als alles Getreide erfroren und verteuert war, 15 Besagungen. 29.1.1630 gütlich verhört: 8 Besagungen.
31.1.1630 gütlich verhört: 9 Besagungen, 2x Hostienschändung, gütlich und peinlich bestätigt, Testament vom 4.2.1630.

22. Januar 1630

Catharina Lagin oder Lägern,
ledig, hat Anonymus und Dümblerin belastet, Kürschners Tochter, Testament vom 4.2.1630.

Anna Barbara Neudeckherin
ff. junge Neudeckherin, mit Magd und Großkopfs Kellner oder Hausknecht geflohen, im Kloster Banz
festgehalten, Verpflegungskosten wurden eingefordert, ist am 17.2.1630 bereits
hingerichtet, es wird nicht bezahlt; Das Kloster verrechnet den Betrag am 23.12.30 mit anderer Forderung.

Weinmännin, (Vorname?)
Zeil. Bericht des Peulnsteiner an die weltlichen Räthe in Bamberg: Frau des jungen Bernhard Weinmann; am 22.1.1630 verhaftet, am
30.3.1630 geflohen; soll sich am 5.3.1631 laut Bericht der Magdalena Pfersmennin bei ihrem Mann aufhalten und in nächster Zeit ins Kindbett kommen.


23. Januar 1630

Georg Heinrich Flock, Rathsbürger zu Bamberg 1
Angefangene Besagungsliste mit nur 2 Besagungen, von Anfang 1630; Flock ist nach der Verhaftung seiner Frau nach Nürnberg geflohen.


Anthon Merkhlein,
Zeil. Einwag.
Protokoll zur Ergänzung von Bamberg nach Zeil zurückgeschickt; bittet am 14.3.1629 um Freilassung seiner Frau.

Hans Schreiner,
Zeil, Einwag. Protokoll wegen fehlender Angaben von Bamberg zurück nach Zeil geschickt.

Heinrich Wentzel,
Bittschrift des Schwagers Leonhard Großkopf an die Commissarii in Bamberg:
Wentzel ist in neues Malefizhaus hier gekommen, hat für Schreiber 50 Gulden Schulden in das Reichsalmosen
übernommen, aber nicht gezahlt, ob er gesteht und noch zahlen will (seine erste
Frau Regina wurde vor 2 Jahren zum Tode verurteilt); unsicher, ob H. Wentzel, der
den Rathsherrn Flock belastet hat, mit dem aus der Bittschrift des Großkopf
identisch ist, Gnadenzettel für ihn vom 6.2.1630, hat bei Verhaftung Widerstand mit
Schießen gegen Obrigkeit geleistet: erst beide Hände abschlagen, dann Köpfen und Verbrennen,
Testament vom 4.2.1630.

31. Januar 1630

Gertraut Keylin, Beckhin neben dem Junius
hat Dümblerin belastet, Testament vom 4.2.1630.

Helena Wentzlin,
hat Dümblerin belastet, Testament ohne Datum.