Sonntag, 3. Januar 2010

Januar 1630 - 20 Opfer

Georg Wilhelm Dümbler,
Bamberg. Einer der Kläger vor dem ReichsHofRat; wohl vor dem 19.8.1630 aus Bamberg geflohen, da er zu diesem Zeitpunkt in Regensburg gesehen wird; nur Besagungsliste vorhanden; ist am 12.7.1631 in Wien, von wo aus er an den fürstlichen Rat und Lehenprobst Dr. Philipp Geyer schreibt, der mit seiner Frau ebenfalls besagt war; Margretha D. dürfte seine Frau sein; Anna Füchsin ist seine Schwägerin; gewesener Küchenpfleger, Rechnungslegung steht aus.


Ursula Hoffmennin, "Kaiserin" genannt
Bamberg. Undatierter Extrakt vorhanden; gütlich und peinlich bekannt,
vor ca. 14 Jahren als sie noch ziemlich jung gewesen war, verführt worden; Rest fehlt, Testament ohne Datum.

3. Januar 1630

Catharina Lägerin,
Bamberg. Schwarzconz, Herrenberger, Schmelzung. Ledig, der alten Hofkürschnerin Tochter, 32 Jahre alt, verhaftet und gütlich vernommen: leugnet 5. 1.1630 gütlich, Daumenschrauben, Beinschrauben, Ihrer Kleider entblößt worden. 7.1.1630 gütlich, dann gepeitscht.
12.1.1630 gütliches Verhör, 3/4 Stunde auf dem Bock. 24.1.1630 gütliches Verhör, wegen neuer Indizien Tortur; "weher Zug": will alles sagen; wieder in die gütliche Frage geführt, gesteht sie Verführung vor 10 Jahren durch Kürschnerknecht, alte Häckin und deren Tochter Maigel (Frau des Dümbler), 30 Besagungen. 28.1.1630 gütlich: Hostienschändung gestanden.
31.1.1630 gütliches Verhör: wisse nur noch tote Personen zu nennen (u.a.; die Dümblerin), gütlich und peinlich bestätigt.

5. Januar 1630

Dr. Veronica Hornung,
Bamberg. Ist geflohen, wird von Caspar Rößlein genannt;

Anna Wassermann,
Zeil. Einwag, Stahl, Schramm. Barthel W. zu Steinbach Frau über, etliche 40 Jahre alt, eingefangen, leugnet 7.1.1630 gütlich,
Dann gepeitscht: 76 Streiche! Nachmittags gütlich verhört, dann 3/4 Stunde Beinschrauben. 9.1.1630 gütliche Befragung, dann 1 1/4 Stunde Bock mit Stein und gerüttelt. 12.1.1630 gütlich befragt, 1/2 Stunde Zug ohne Stein und
17.1.1630 "weil sie absolut nichts bekennen will: Konfrontation mit Hans Diedlein "der Klein" genannt, zu Steinbach, danach wieder
gütliches Verhör. 31.1.1630 berichtet Hans Diedlein der Ältere, sonst "der Groß" genannt, daß die Anna W. seit Jahren als Hexe verschrien sei, weil sie für ihre zwei Kühe zuviel Butter verkaufe; dies melden auch Georg Mahr und Barbara Fürnschiltin.
30.1.1630 gütliches Verhör. 4. 5. 1631 Brief von Peulnsteiner an die Rathsherren in Bamberg: "Gestern, Samstag nachts ist die Wassermennin gestorben.

10. Januar 1630

Magdalena Eichelbergerin, "Lambrechts Mandel" genannt.
Wohl aus Bamberg. Extrakt mit Gerichtsvermerk vorhanden; gütlich und peinlich ausgesagt, vor 3 Jahren verführt worden,
2x Hostienschändung, "bei Frost 1626 mitgeholfen". 10.01.1630 Centgericht, ohne Namen; Schreiber: Schmetlzing.

Margaretha Gündterin, Wirtin beim grünen Sittich
Wohl Bamberg. Extrakt mit Gerichtsvermerk vorhanden; gütlich und peinlich ausgesagt; vor ca. 4 Jahren verführt worden, 2x Hostienschändung, Vieh getötet 10.01.1630 Centgericht, ohne Personennamen, Schreiber: Schmeltzing.
Extrakt mit Gerichtsvermerk vorhanden.

Susanna Mertzin, Cämmerin
Wohl aus Bamberg. Gepeitscht, 1/2 Stunde Beinschrauben. Gerichtsvermerk, gütlich und peinlich ausgesagt; vor 4 Jahren verführt worden. Hostienschändung, Vieh getötet. 10.01.1630 vors Centgericht, ohne Personenbeschreibung. Schreiber: Schmeltzing,
Testament vom 10.1.1630: bittet Dr. Peßler sich ihrer Kinder anzunehmen, falls ihr Mann wieder heiraten sollte.

Maria Ulrichin,
Wohl aus Bamberg.
Extrakt mit Gerichtsvermerk vorhanden. Trimesters Tochter, hat laut anonymer Besagungsliste Besagungen am 31.12.1629 gemacht;
gütlich und peinlich ausgesagt; vor 8 Jahren verführt worden; "war dabei, als Kind ausgegraben und Schmiere daraus gemacht wurde". 10.01.1630 vors Centgericht, ohne Personenbeschreibung, Schreiber: Schmelzung.

15. Januar 1630

Dorothea Pfisterin,
Hat in anonymer Besagungsliste Besagungen gemacht.

16. Januar 1630

Ursula Bleidtnerin, "Heumannen" genannt.
Bamberg. Schwarzconz, Herrenberger, Schmelzung. Rothgerberin, von Bamberg gebürtig, 5 Kinder, in die 40 Jahre alt, verhaftet,
Zeugen vorgelesen, Bedenkzeit. 18.1.1630 gütlich vernommen, Daumenschrauben, Beinschrauben. gesteht und wideruft wieder,
"weil sie dann ihr weibliche Krankheit bekommen, hat dißmals mit ihr weiters nit prozessieren können.", geschoren und Drudenkittel angezogen.
23.1.1630: gütlich verhört: fängt an, bitterlich zu weinen und bekennt: Verführung vor 4 Jahren als alles Getreide erfroren und verteuert war, 15 Besagungen. 29.1.1630 gütlich verhört: 8 Besagungen.
31.1.1630 gütlich verhört: 9 Besagungen, 2x Hostienschändung, gütlich und peinlich bestätigt, Testament vom 4.2.1630.

22. Januar 1630

Catharina Lagin oder Lägern,
ledig, hat Anonymus und Dümblerin belastet, Kürschners Tochter, Testament vom 4.2.1630.

Anna Barbara Neudeckherin
ff. junge Neudeckherin, mit Magd und Großkopfs Kellner oder Hausknecht geflohen, im Kloster Banz
festgehalten, Verpflegungskosten wurden eingefordert, ist am 17.2.1630 bereits
hingerichtet, es wird nicht bezahlt; Das Kloster verrechnet den Betrag am 23.12.30 mit anderer Forderung.

Weinmännin, (Vorname?)
Zeil. Bericht des Peulnsteiner an die weltlichen Räthe in Bamberg: Frau des jungen Bernhard Weinmann; am 22.1.1630 verhaftet, am
30.3.1630 geflohen; soll sich am 5.3.1631 laut Bericht der Magdalena Pfersmennin bei ihrem Mann aufhalten und in nächster Zeit ins Kindbett kommen.


23. Januar 1630

Georg Heinrich Flock, Rathsbürger zu Bamberg 1
Angefangene Besagungsliste mit nur 2 Besagungen, von Anfang 1630; Flock ist nach der Verhaftung seiner Frau nach Nürnberg geflohen.


Anthon Merkhlein,
Zeil. Einwag.
Protokoll zur Ergänzung von Bamberg nach Zeil zurückgeschickt; bittet am 14.3.1629 um Freilassung seiner Frau.

Hans Schreiner,
Zeil, Einwag. Protokoll wegen fehlender Angaben von Bamberg zurück nach Zeil geschickt.

Heinrich Wentzel,
Bittschrift des Schwagers Leonhard Großkopf an die Commissarii in Bamberg:
Wentzel ist in neues Malefizhaus hier gekommen, hat für Schreiber 50 Gulden Schulden in das Reichsalmosen
übernommen, aber nicht gezahlt, ob er gesteht und noch zahlen will (seine erste
Frau Regina wurde vor 2 Jahren zum Tode verurteilt); unsicher, ob H. Wentzel, der
den Rathsherrn Flock belastet hat, mit dem aus der Bittschrift des Großkopf
identisch ist, Gnadenzettel für ihn vom 6.2.1630, hat bei Verhaftung Widerstand mit
Schießen gegen Obrigkeit geleistet: erst beide Hände abschlagen, dann Köpfen und Verbrennen,
Testament vom 4.2.1630.

31. Januar 1630

Gertraut Keylin, Beckhin neben dem Junius
hat Dümblerin belastet, Testament vom 4.2.1630.

Helena Wentzlin,
hat Dümblerin belastet, Testament ohne Datum.

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